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Was ist Neurofeedback? Neurofeedback ist ein international  wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Verbesserung der Hirnaktivität. Unterschiedlichste Störungsbilder können mittels Neurofeedback sinnvoll behandelt werden oder es werden bestehende Behandlungsverfahren sinnvoll unterstützt.

Wie funktioniert Neurofeedback? Mittels eines modernen Messgerätes wird ein EEG (Elektroenzephalogram) des Patienten erstellt. Es werden die kontinuierlich messbaren Hirnwellen erfasst. Ein PC mit spezieller Therapiesoftware analysiert in Echtzeit die ermittelten Daten. Therapeut und Patient bekommen so den Einblick in die Hirnaktivität. Dem Patienten wird eine Rückmeldung (engl. Feedback) gegeben, so dass er in einem Trainingsverfahren lernt die Änderungen zunächst regelmäßig, später auch automatisch vorzunehmen. Beispiel Aufmerksamkeit: Wer in der Schule nicht aufpasst, bekommt das früher oder später zu hören oder zu spüren. Leider immer viel zu spät. Über das EEG können kurze Phasen der Unaufmerksamkeit sofort detektiert und zurückgemeldet werden. Bis zu 2000 mal in einer Trainingssitzung. Über die Zeit lernt das Gehirn, den aufmerksamen Zustand zu halten. Über das EEG wird das Gehirn also ertappt, wenn es aus dem Tritt kommt – durch das Feedback lernt das Gehirn allmählich, einen angemessenen Zustand einzunehmen und diesen auch halten zu können. Wir sagen auch, mit Neurofeedback wird die Selbstregulierungs-fähigkeit des Gehirns verbessert. In der Folge werden Symptome vermindert oder vollständig zum Verschwinden gebracht. Gleichzeitig wird die mentale Leistungsfähigkeit, emotionale Kontrolle und psychische Stabilität gesteigert.

Wie sieht Neurofeedback praktisch aus? Sensoren, die die Gehirnwellen messen, werden mit EEG Paste an der Kopfhaut befestigt. Dies ist schmerzlos und es wird keinerlei Strom oder Spannung in das Gehirn eingebracht. Das Verfahren ist somit völlig nicht – invasiv. Für das Feedback werden in der Regel intuitive Methoden verwendet, wie z. B. ein Video von dem man ganz automatisch möchte, dass es läuft. Ein Computer wertet die von einem hochempfindlichen Verstärker aufgenommenen Gehirnwellen aus und lässt das Video nur dann laufen, wenn die Gehirnwellen voreingestellte Kriterien erfüllen.

Wer kann von Neurofeedback profitieren? Es können Personen jeden Alters von EEG Training profitieren. Hauptanwendung heute ist die Unterstützung der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen (ADS/ADHS), Lernstörungen und Verhaltens-auffälligkeiten sowie Autismus, Angststörungen, Depressionen oder Problemen mit Drogen- und Alkoholmissbrauch. Der Nachweis der klinischen und spezifischen Wirksamkeit von Neurofeedback bei AD(H)S wurde in vielen Studien und in 2009 mittels einer Metaanalyse von M. Arns et. al zusammen gefasst. Diese Studie bescheinigt dem Neuro-feedbackverfahren bei AD(H)S die höchste mögliche Wertung „Effektiv und spezifisch“ (Level 5) nach den anerkannten Richtlinien der AAPB und ISNR für die Wirksamkeit klinischer Verfahren. Bei Erwachsenen kann Neurofeedback Symptome physischer und emotionaler Probleme, wie Migräne, Tinnitus, posttraumatische Belastungsstörung lindern. Es findet auch Anwendung in der Therapie der neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson  u. ä. Neurofeedback kann auch alternden Menschen helfen, eine gute Gehirnfunktion zu erhalten – es wird auch unterstützend angewandt bei Patienten mit Demenzerkrankungen (Morbus Alzheimer). In den letzten Jahren wurde viel in der Anwendung von  Neurofeedback im ganzen Spektrum der psychischen Störungen geforscht. Neben der eher medizinischen Anwendung wird Neurofeedback auch für Tiefentspannung und Meditation eingesetzt. Kaum eine Entspannungsmethode ist so effizient wie Neurofeedback.

Was passiert bei Patienten die Medikamente einnehmen? Durch die Neurofeedbackbehandlung kann die Reduktion einer Medikamentendosis oder gar das Absetzen von Medikamenten möglich werden. Es ist wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt über die Neurofeedbackbehandlung sprechen. Keinesfalls ist Neurofeedback als Allheilmittel zu sehen und kann Medikation nicht unbedingt ersetzen.

Therapeutische  Anwendungsbereiche:

  • ADS/ADHS

  • Lernstörungen (Legasthenie / Dyskalkulie)

  • Autismus

  • Tic-Störungen

  • Tourette Syndrom

  • Angststörungen

  • Depression

  • Unterstützend bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson, Schädel/Hirntrauma, Demenz u.a.

  • Migräne 

  • Tinnitus

  • Schlaffstörungen

  • Stimmungsschwankungen

  • Schmerzbehandlung

  • Posttraumatische Belastungsstörung

  • Bipolare Störungen

  • Chronische Schmerzzustände

  • Alzheimer

Anwendungsbereiche zur Verbesserung kognitiver und sensitiver Fähigkeiten:

  • Erhöhung der Aufnahmefähigkeit

  • Training der Aufmerksamkeit und Konzentration

  • Entspannungstraining

  • Erhöhung der Stresstoleranz

  • Meditation

  • Tiefenentspannung

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